Sonntag, 18. April 2010

Eifelsteig Etappe 3: Von Monschau nach Einruhr

Die 3. Etappe haben wir gesplittet. Einen Teil sind wir gestern schon gegangen, da unsere Unterkunft nicht in Monschau selbst, sondern in Höfen lag.

Infos zur Etappe:
Länge: Ca. 24,5km
Dauer: Ca. 6,5 Stunden
Anstiege: 709m
Abstiege: 593m

Luftlinie sagte uns das GPS 1,4km voraus. Mein Gedanke war, dass der Eifelsteig ja nicht so extrem davon abweichen konnte. (Weit gefehlt...) Der Beginn der Etappe war auch gleich der anstrengendste Teil. Es ging knackig bergauf. Nach unserer Pause in Monschau, war ich eigentlich schon im Ruhemodus und das brachte mich total raus ;-) aber die Aussicht auf Monschau war toll. Nach dem langen Anstieg bis zur Engels- und Teufelsley kamen wir auch gleich zum ersten Cache. "Zwischen Himmel und Hölle" (GC1RRXN).


Einen Abhang runter zu gehen hatte ich jetzt eigentlich gar keine Lust, bin ich doch gerade erst einen hochgegangen. Zudem schmerzten die Füße schon sehr. Ich sehnte mich meinem Bett entgegen und dem Entledigen meiner Schuhe. Ich hatte die diesmal sehr schlecht geschnürt und somit schon oben am Fußgelenk Druckstellen. Die Schmerzen wurden zwar nicht besser, wenn ich pausierte aber hier wars grad so schön, dass ich es genoss, Marcel beim Heben des Caches von oben aus zuzusehen ;-) Ich machte es mir in der Zeit gemütlich und schloss für ein paar Minuten die Augen. „Du kannst dir ruhig Zeit lassen beim loggen“. Wobei andererseits hatten wir schon kurz nach 19:00 Uhr und so langsam sollten wir uns doch auf den Weg Richtung Pension machen. Nach dem Cache wurde der Weg zu einem Pfad und für mich auch zum schönsten Teil der Strecke. Das ist das, was ich unter einem Steig verstehe. Enge steinige Pfade an Felsen entlang, tolle Aussicht und schöne Natur. Auch wenn leider noch nichts blühte. Ein paar Rehe sahen wir auch (Die ersten Tiere, außer Vögeln, die wir endlich mal zu Gesicht bekamen) Wir folgten dem Weg weiter abwärts, vorbei an vielen „Boulderproblemen“ *gg * Viele dieser Steine sind mit einer gelben Schicht überzogen und ich muss immer noch herausfinden, was das ist. Schwefel nicht. (Wäre auch sehr bedenklich)



Am Perlenbach entlang ging es unter eine Talbrücke hindurch. Bald kamen wir zum Perlenbachstausee. Dort machten wir eine weitere längere Pause. (Da gibt’s extra solch Liegebänke)

Ich musste erstmal die Schuhe ausziehen. So langsam ging es nun wirklich nicht mehr. Ich war schon kurz davor, meine Turnschuhe aus dem Rucksack zu holen, um die Druckstelle zu verlagern ;-) Wir aßen eine Kleinigkeit und ich fragte Marcel, wie lange wir jetzt eigentlich noch unterwegs seien werden. Seiner Aussage nach, war es nicht mehr weit. Das hatte er aber vor einer Stunde auch schon gesagt. Mittlerweile war es kurz vor 20 Uhr und die Sonne ging bereits unter. Für mich stellte sich die Frage, ob wir wirklich noch vor Dunkelheit ankommen würden. Keiner von uns hatte eine Taschenlampe dabei. „Das kann ja heiter werden“. Also Schuhe wieder an, auf die Zähne beißen und weiter. Immerhin gabs hier auch noch den "Perlencache" (GC165H8) War kein Problem den zu finden. Vom Stausee aus war es nun auch zum Glück nicht mehr allzu weit bis zu unserem heutigen Endziel: Das Nationalparktor.


Naja „weit“ ist auch relativ. Für mich war alles schon weit, was über 500m lag ;-) Reden mochte ich mittlerweile lieber nicht mehr, ich hätte mich sonst permanent über meine schmerzenden Füße beschwert. Der Gute-Laune-Pegel fiel in den Keller und auch Süßigkeiten konnten mich gerade so gar nicht aufheitern. Ich wollte endlich ins Bett, die Füße hochlegen und entspannen. Aber so wie es mir schien, konnte ich es mir hier gleich auf dem Boden gemütlich machen. „Noch knapp 1km Luftlinie“. Was mich aufbaute. Zumindest für kurze Zeit, denn nachdem Marcel und ich noch einmal einen Anstieg hochmussten, der jetzt schon ziemlich an der Substanz zerrte, waren es -oben angekommen- immer noch 1000m. „Suuuuper“. Aber dann endlich, ja endlich kam Licht ans Ende des Tunnels. Wir befanden uns auf den letzten Metern...bis zum Tor allerdings. Marcel hatte mir am Stausee noch vorgeschwärmt, dass unsere Pension direkt am Anfang der Stadt liegt. Also quasi dort, wo wir auskamen. Nun, Marcel hatte Anfang und Ende wohl ein wenig verwechselt. Denn die Pension befand sich eine Straße vor dem OrtsAUSGANGSschild. Mittlerweile redete ich nicht mehr mit ihm ;-)) Das war noch einmal 1km bis zum Bett. Wäre es doch nur wärmer gewesen, ich hätte die Schuhe ausgezogen. Nichts wäre mir lieber gewesen als jetzt barfuß zu laufen. Welch unbeschreibliche Schmerzen ich nun hatte. (Kurz vor dem Ende wird’s ja sowieso immer am schlimmsten *g) „Nochmal 1000m? Ich will nicht mehr. Ich schlaf hier“. Ich glaube, so lange habe ich noch nie für 1km laufen benötigt. Das zog sich ins Unendliche. (Was wohl auch an meinem Schritttempo lag, eine Schnecke hätte mich locker überholen können) Reden konnte man mit mir gerade nicht. „Noch 300m“. Das glaubte ich natürlich nicht. Wenn ich eines heute nicht mehr hören konnte, waren das Angaben zur Länge, die sowieso nie stimmten. ;-) aber dann sahen wir das Haus. Fast am Ende der Straße. „Na Gott sei Dank“. Es war jetzt genau 21 Uhr. Wir hatten also 2 Stunden bis hier hin gebraucht. So war das nicht geplant. Ich glaube auch nicht, dass Marcel die Strecke noch so lang eingeschätzt hätte. Kleines Trostpflaster: Wir haben morgen weniger Kilometer auf dem Tacho und können uns ein wenig mehr Zeit lassen. Heute war die Zeit nicht auf unserer Seite, zumal wir schon seit 7 Uhr morgens unterwegs sind. Erste Handlung auf dem Zimmer? Schuhe aus ;-)


Am nächsten Morgen ging es nach einem leckeren Frühstück (Die Pension ist nur zu empfehlen. Tolles Zimmer, sauber und Frühstück inklusive) weiter Richtung unserem Endziel Einruhr. Die Schmerzen an den Füßen waren zwar nicht ganz weg aber immerhin nicht mehr so schlimm wie gestern. Wobei die Knöchel schon fies aussahen und dick waren. „Wenn das mal gut geht“. Zum Glück blieb ich von Blasen verschont. Heute schnürte ich die Schuhe auch nicht so eng wie gestern, wobei das jetzt auch nichts mehr brachte.
Wieder auf der Etappe ging es kurz über ein wenig Asphalt bis auf den „Heckenweg“. Von diesem ging es auf einen Wirtschaftsweg von dem aus wir eine schöne Sicht auf Wiesen und Felder hatten.

Der Himmel war blau, die Sonne lachte, nicht ein Wölckchen war zu sehen. Perfektes Wanderwetter. Schon bald ging es bergab in den Wald hinein. Dort war es doch noch ein wenig frisch und ich zog meine Jacke an. Auf dem heutigen Teil sollte die Rur unser Begleiter sein. Weiter abwärts ging es nun wieder auf einem Pfad am Kluckbach entlang, der schon bald in die Rur mündete. Wir überquerten eine Straße und unser Weg führte uns jetzt zu einer Sägemühle. Dort trafen wir auf ein paar Mountainbiker. Die Wege waren schön matschig, da machte das bestimmt richtig Spaß. Nun ging es ein wenig bergab. Dort ging es über eine Brücke auf die andere Seite und kurz bergauf, mitten durch den Wald auf eine Forststraße. Weiter am Bach entlang, ging es nun bergab bis ins Rurtal. Der Kluckbach mündet hier in die Rur. Wir überquerten die Brücke und wanderten einen knackigen Anstieg hinauf, der sofort die innere Heizung anwarf (und die Pumpe wurde auch gefördert *g) Oben angekommen und völlig aus der Puste ging es nun wieder ein wenig bergab durch einen Mischwald. Von oben kann man nun auf die Rur blicken. Weiter bergab folgten wir einem kleinen Pfad entlang einer Wiese, dann geht es wieder in den Wald hinein. Unsere Strecke verlief nun eine zeitlang parallel zur Rur und wir entschlossen uns, dort eine Pause einzulegen. Direkt am Wasser war es zwar noch ein wenig frisch aber die Sonne schien und es ließ sich ganz gut aushalten. Von hier aus ging es nun wieder in den Wald hinein. Nach einiger Zeit wanderten wir steilbergab und überquerten eine Straße. Dort trafen wir auf weitere Wanderer, die einen anderen Weg gehen wollten, allerdings mit Kinderwagen. Da hinauf,wo wir herkamen, hätte mit Kinderwagen nicht funktioniert. Viel zu steil und zu eng. Jetzt ging es ein wenig auf einer Straße entlang in Richtung eines Campingplatzes. Wir gönnten uns erstmal ein Eis. Den Weg, den wir von hieraus weitergingen, erinnerte mich an ein tiefes Flußbett. Die Wände waren richtig hoch und wir liefen quasi im Tal dieses Weges. Dann mussten wir den Riffelsbach überqueren. Ich find es sehr spaßig, wenn ein Bach den Weg „überflutet“ und man da durchlaufen muss. Das ist genau mein Ding. So musste ich mir ein wenig länger Zeit lassen, bis ich auf der anderen Seite war ;-) Es ging nun wieder bergaufwärts mit Blick auf die Rur. Nach einiger Zeit machten wir eine weitere Pause. Der Ausblick war traumhaft und aufgrund des heutigen Flugverbotes (Der Vulkan auf Island war schuld) war nicht ein Flieger am Himmel zu sehen. Wir setzten uns ins Gras und aßen eine Kleinigkeit. Ich musste erstmal wieder meine Schuhe ausziehen. Aua...


Dann ging es weiter bergauf in Richtung Debendorn. Dort gab es einen Earthcache "Mullion structure - Debendorn" (GC1BGD1), den wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten, auch wenn wir von unserem eigentlichen Weg abgehen mussten. Die Frage war schnell beantwortet und auch ein Foto wurde geschossen. Zurück auf dem Eifelsteig ging es wieder bergan durch eine Wiesenlandschaft. Von hier aus hatte man einen schönen Blick auf das kleine Städtchen. Nun ging es fast ebenerdig zu unserem Etappenziel Einruhr. Vom „Wolfshügel“ hatten wir einen schönen Blick auf Einruhr und den Obersee.


Nun geht es nur noch bergab, bis wir direkt im Örtchen ankommen. Marcel wollte hier einen weiteren Cache suchen. Ich wollte bloß die Schuhe loswerden. Also wartete ich hier. Marcel hat den Cache leider nicht gefunden aber ich hab die Aussicht auf den See genießen können. Danach haben wir uns ein wenig in Einruhr umgeschaut und um 16 Uhr ging es mit dem Bus zurück nach Aachen.



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